Die Anfänge von Japonica Graphic

Anfang 2020, als mein jüngstes Kind zwei Jahre alt war,
kämpfte ich mit dem gleichen Problem, mit dem viele Eltern
konfrontiert sind. Ich wollte wieder arbeiten, aber die Welt war
wegen Corona verschlossen.

Ich bin Naoko, Mutter von drei Kindern, Fotografin und Fine Art
Printerin. Meine Leidenschaft für das Drucken begann, als ich an der
Universität Soziologie studierte.
Ich nahm die Fotografie als Hobby auf, kaufte auf einem Flohmarkt
eine Dunkelkammerausrüstung und begann mir selbst beizubringen,
wie man Schwarzweißfotos entwickelt.
Es gibt für mich nichts Aufregenderes als etwas auf einem weißen
Blatt Papier entstehen zu sehen. Ich war wie besessen von dem
Verfahren des Fotodrucks.

Nach meinem Universitätsabschluss
entschied ich mich für eine Karriere in der Fotografie und arbeitete
zunächst als Fotografin und Fotodruckerin.

Seit 2008 lebe ich in Berlin, der Stadt meiner Träume. 2015 erlernte
ich den digitalen Kunstdruck. In der Kombination mit der Fotografie
erkannt ich meine Berufung. Ich bin fasziniert von der großen
Vielfalt an Papieren, die für den digitalen Kunstdruck zur Verfügung
stehen. Je nach Wahl des Papiers kann das Werk sehr
unterschiedlich aussehen.

In meinem Haus gibt es eine Wand, an der wir Kakejiku aufhängen,
die wir in jeder Saison passend zur Jahreszeit wechseln. Kakejiku
ist ein japanisches, hochformatiges Rollbild. Eine meiner
Lieblingsrollen ist eine Hina-Matsuri-Rolle, die der japanische
Zeichenlehrer meines Großvaters angefertigt hat. In einem großen
weißen Raum sind die Puppen, die für das Hina-Festival verwendet
werden, in bescheidener Weise abgebildet. Der große weiße Raum
erinnert mich an die japanische Atmosphäre und vermittelt für mich
innere Ruhe.
Als der Künstler es vor Jahrzehnten malte, konnte er nicht ahnen,
dass es einmal an den Wänden einer Berliner Wohnung hängen würde.